Oft sind es immer dieselben gravierenden Fehler, die bei selbst erstellten Kampagnen auftreten. So einfach wie Google AdWords auch aussehen mag, aber ein System zu bedienen und rentable Kampagnen aufzubauen sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Hier erkläre ich dir die grundlegenden Fehler, die du bei deiner Kampagne vermeiden solltest.
Die Google AdWords Kampagne richtig strukturieren
Um an einer Kampagne effektiv zu arbeiten, sie zu optimieren und auszuwerten, benötigst du eine gute Ausgangssituation. Das heißt, du musst dir ein strukturiertes Konto schaffen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass du vernünftig arbeiten kannst und den Überblick behältst, es steigert auch die Qualität deines Kontos.
Bei Google AdWords dreht sich alles um die Qualität. Je höhe die Qualität deines Kontos, Anzeigen, Keywords und Zielseite, umso relevanter ist auch deine Werbung für den User. Zu allgemein angelegte Anzeigengruppen oder Keywords sorgen im besten Fall nur für einen durchschnittlichen Qualitätsfaktor – wenn nicht sogar für einen unterirdischen.
Du solltest deine Kampagnen, Anzeigengruppen und Keywords so granular wie nur möglich anlegen. Hier habe ich ein einfaches Beispiel für dich.
Diese Struktur hat den Vorteil, dass du die Anzeigen genau nach den Suchanfragen entsprechend ausrichten kannst. Demnach hinterlegst du auch in den jeweiligen Anzeigengruppen die passenden Keywords.
Wie du im Detail eine Kampagne strukturierst, zeige ich dir hier:
Die richtigen Kampagnen Einstellungen wählen
Bei den Einstellungen können sich ebenfalls einige ungewollte Fehler einschleichen. Sie können dir im schlimmsten Fall dein Budget für irrelevante Klicks verbrauchen.
1. Das richtige Werbenetzwerk wählen
Bei der Auswahl des Werbenetzwerkes solltest du gut überlegen, ob du den Haken bei „Suchnetzwerkpartner einbeziehen“ auswählst oder ob du ihn lieber fürs erste abwählst.
Was sind Suchnetzwerk-Partner?
Dazu gehören z.B. YouTube, Google Maps, Yahoo und viele andere Seiten. Ein gutes Beispiel ist das Portal ebay.kleinanzeigen.de. Führt ein User auf dem Portal eine Suche aus, dann werden ihm über den Ergebnissen einige Werbeanzeigen ausgespielt. Diese passen i.d.R. genau zur Suchanfrage.
Hast du diesen Punkt ausgewählt, kann deine Anzeige auch auf dem Portal ausgespielt werden. Das muss aber nicht immer relevant sein. Hier musst du genau überlegen, ob diese Funktion für dich Sinn macht oder eher nicht.
2. Die erweiterte Standortausrichtung
Als nächsten Punkt nehmen wir uns die erweiterten Standortausrichtungen vor. Hast du die Einstellung „Nutzer in meiner Zielregion bzw. Nutzer, die danach suchen oder sich dafür interessieren (empfohlen)“ gewählt, dann kann es vorkommen, dass du Traffic aus anderen Ländern generierst – auch wenn du deine Kampagne nur auf Deutschland ausgerichtet hast.
Hier ist Vorsicht geboten. Beschränke dich vielleicht vorerst auf die Nutzer aus deiner Zielregion, das kann dir viel Geld und demnach auch irrelevante Klicks sparen.
3. Gebotsanpassung für Endgeräte
Als nächstes kannst du dir überlegen, welche Endgeräte deine User am häufigsten nutzen, sobald sie nach deinem Produkt suchen. Priorisiere die Gebote nach Endgeräten.
Nutzen deine User vorrangig ein mobiles Endgerät, dann überlege dir, ob du die Gebotsanpassung für mobile Endgeräte erhöhst und für Desktop verringerst.
So kannst du dein Budget zielgerichteter für wirklich interessante User nutzen. Überlege gut, ob diese Funktion für dich sinnvoll ist oder wie du sie für dich nutzen kannst.
4. Werbezeitplanung einstellen
Oft stelle ich fest, dass gerade die Schaltung zu bestimmten Uhrzeiten einen großen Teil des Budgets einsparen kann aber die Kampagme trotzdem nicht an Conversions verliert. B2B Unternehmen generieren oft weniger bis keine Conversions in den Randzeiten. So kann es auch sein, dass Restaurants in den Mittags- und Abendstunden wesentlich mehr Bestellungen erhalten. Nutze den Werbezeitplaner gezielt, um dein Budget optimal einzusetzen.
Die richtige Gebotsstrategie verwenden
Möchtest du Klicks maximieren, deinen Return of Advertising Spend (Ziel ROAS) erhöhen oder möglichst viele Conversions erzielen?
Für diese Ziele hält Google AdWords nützliche Tools bereit. Einige dieser Tools funktionieren aber nicht auf Anhieb. Damit Google auch sinnvolle Gebote für dich abgeben kann, benötigt das System ausreichend Daten zu Klicks und Conversions aus der Vergangenheit. Hat Google keine Daten zur Verfügung, kann das System auch nicht die korrekten Gebote abgeben. Das System lernt quasi mit der Zeit.
Beim Conversion-Optimierungstool ist es z.B. so geregelt, dass du mindestens 15 Conversions in einem Monat generieren musst, um diese Funktion aktivieren zu können. Kannst du sie aktivieren, dann kann sie in den meisten Fällen wirklich sehr hilfreich sein.
Beim Auto-Optimierten-CPC ist das etwas anders. Diese Funktion kann ab dem ersten Tag aktiviert werden. Aber Vorsicht, ohne genügend auswertbare Daten aus der Vergangenheit, kann Google auch keine korrekte Prognose abgeben.
Beobachte in den ersten Tagen das Klickverhalten der User auf unterschiedlichen Positionen und passe deine Gebote am besten manuell an. Hast du genügend Klicks generiert und möchtest jetzt, dass ein Algorithmus die Gebote reguliert, dann kannst du nun auch den Auto-Optimierten-CPC aktivieren.
Keyword-Optionen beachten und richtig verwenden
Bei den verfügbaren Keyword-Optionen kannst du kontrollieren, ob du deine Werbung breit streuen willst oder lieber gezielt auf exakte Suchbegriffe setzen möchtest. Es gibt fünf unterschiedliche Keyword-Optionen, die du verwenden kannst:
- Weitgehend passend
- z.B.: adwords agentur berlin
- Modifiziert weitgehend passend
- z.B.: +adwords +agentur +berlin
- Passende Wortgruppe
- z.B.: „adwords agentur berlin“
- Genau passend
- z.B.: [adwords agentur berlin]
- Ausschließende Keywords
- z.B.: -hamburg
Mit weitgehend passenden Keywords kannst du dir eine hohe Reichweite und Sichtbarkeit aufbauen. Bei dieser Option werden nahe Varianten, verwandte Suchanfragen und sitzungsbasierte Anfragen ausgeliefert. Auch eine falsche Schreibweise und Synonyme aktivieren die Anzeigenschaltung.
Mit modifiizert weitgehend passenden Keywords grenzt du die Reichweite etwas ein und richtest die Keywords auch zielgenauer aus. Die Suchanfrage muss dann alle Wörter enthalten, in welcher Reihenfolge spielt dabei aber keine Rolle. Es können auch Wörter hinzukommen wie beispielsweise: „spezialisierte agentur für adwords in berlin“.
Die passende Wortgruppe sorgt dafür, dass Anzeigen nur bei ähnlichen Varianten geschaltet werden. In meinem Fall könnte das jetzt folgende Suchanfrage bedeuten:
- „google adwords agentur berlin“ oder
- „adwords agentur berlin kosten“
Du kannst auch die Optionen kombinieren, um eventuell noch einige Long-Tail-Keywords zu finden, die du noch nicht kanntest und bei postivem ROI oder CPA dann als exakte Suchanfragen einbuchen.
Analysiere dann täglich die tatsächlichen Suchanfragen und passe die ausschließenden Keywords an.
Wie du die einzelnen Keyword-Optionen am besten einsetzt, findest du hier:
https://support.google.com/adwords/answer/6167110?hl=de
Verwende Anzeigenerweiterungen für mehr Informationen
Anzeigenerweiterungen sind ein wichtiger Bestandteil einer AdWords-Anzeige. Mit Anzeigenerweiterungen kannst du weitere Informationen, wie beispielsweise deine USPs, für User bereitstellen, aber auch die Qualität der Anzeigen verbessern.
Durch die Verwendung von Anzeigenerweiterungen kannst du ebenfalls die Präsenz deiner Anzeige erhöhen und somit mehr Aufmerksamkeit auf dich lenken. Nutze so viele Anzeigenerweiterungen wie nur möglich. Folgende Erweiterungen stehen dir zur Verfügung:
- Sitelink Erweiterung
- Erweiterung mit Zusatzinformationen
- Snippet Erweiterung
- Anruferweiterung
- SMS Erweiterung
- Standorterweiterung
- Affiliate Erweiterung
- Preiserweiterung
- App Erweiterung
- Rezensionserweiterung
Alle wirst du in den seltensten Fällen nutzen können. Beispielsweise ist nicht immer die Verwendung der Rufnummer sinnvoll. Überlege dir also gut, welche du nutzen und welche Informationen du deinen potenziellen Kunden schon in der Anzeige präsentieren kannst.
Tagesabdeckung der Keywords liegt unter 80%
Die sogenannte Impression-Share der Anzeigenschaltung. Was bedeutet Impression-Share? Suchen 20 Nutzer bei Google nach meinem eingebuchten Keyword, dann sagt mir der Wert, wie oft meine Anzeige bei diesen 20 Suchanfragen geschaltet wurde und User sie sehen konnten.
Habe ich eine Impression-Share von 50%, dann wurde meine Anzeige nur 10 von 20 Mal ausgeliefert. Das heißt, dass 10 Nutzer meine Anzeige nicht sehen konnten.
Oftmals übernehmen wir Konten, bei denen pro Anzeigengruppe über 20 Keywords mit einem Max.-CPC von 2,00 € eingebucht wurden, das zugewiesene Tagesbudget aber gerade einmal 10 € beträgt. Das mag vielleicht bei einer Longtail-Strategie und wenigen Suchanfragen am Tag funktionieren, kann aber unter Umständen bedeuten, dass die Impression-Share zu niedrig ist und wertvolle Kunden verloren gehen.
Hier ist weniger einfach mehr. Konzentriere dich auf eine Handvoll von Keywords und versuche die Impression-Share bei mindestens 80% zu halten. Sind diese Keywords rentabel und bringen gute Werte, dann erhöhe dein Budget und nimm erst dann einige Keywords hinzu.
Mit Conversion-Tracking den Erfolg messen
Um Kampagnen auch ordentlich auszuwerten und Keywords optimieren zu können, hilft das Conversion-Tracking von AdWords oder Analytics. Definiere deine Ziele und erfasse sie in AdWords oder Analytics. Somit ist sichergestellt, dass du deine Kampagnen auch optimieren kannst. Gute und auch schlechte Keywords können so identifiziert und das Budget kann sinnvoller eingesetzt werden.
Wie du dein AdWords Konto mit Analytics verbindest, um eventuell deine Conversion-Daten aus Analytics zu importieren, kannst du hier nachlesen:
Fazit:
Vermeidest du diese 7 Fehler, wird deine Kampagne von Anfang an besser laufen. Du wirst sie besser optimieren und zielgerichteter aussteuern können. Sie wird auch die Qualität deines Kontos erheblich verbessern und somit eine Menge an Geld einsparen.
Hast du Fragen zu dem Thema oder kann ich dich anderweitig unterstützen? Dann schreibe mir einfach dein Anliegen oder auch dein Feedback in die Kommentare!
